Neugereut –Trotz langer Führung verlor die HSG Ca-Mü-Max gegen die Stuttgarter Kickers 34:36 (15:13).
Am vergangenen Samstag traf die HSG Ca-Mü-Max auf die Aufsteiger der Stuttgarter Kickers. In dieser Saison müssen die erste HSG-Männermannschaft auf mehrere Rückraumspieler verzichten, darunter auch Tormaschine Thomas Zwinz.
Die erste Halbzeit verlief vielversprechend für die HSG, da die schnelle Mitte gut klappte und der Rückraum am Anfang stark aufblühte. Schnell zeichnete sich ein Offensivspektakel ab. Die HSG-Spieler fanden immer wieder Lücken in der Abwehr der Kickers. Doch auch auf der Gegenseite konnten die Kickers gut mitspielen, in dem sie ihre Rückraumspieler auf neun Meter in Wurfposition brachten.
In einer Phase, wo die HSG eigentlich gut im Spiel war, wurde der Kreis der Neugereuthalle zum kurzen Verhängnis: Dieser ist nämlich auf Basketball normiert, der regeltechnisch kleiner als ein Handballkreis ist. Innerhalb von dreißig Sekunden liefen erstmal zwei Gegenspieler vor ihrem direktem Rausfangen durch den Kreis und nach resultierendem Gegentor wurde der nächste HSG-Anwurf abgepfiffen, da der Ausführer auf Kreislinie stand, aber eben auf der des Basketballkreises.
Damit die Schiedsrichter nicht jedes Spiel mit einem Meterstab Mittelkreise abmessen müssen, könnten die Städte mal einfach überall einen Handballkreis als Standard einzeichnen. Ca-Mü-Max blieb nach Umstellungen kurz vor der Hälfte und einem immer stärker aufspielenden Didi Stukowski (Glückwunsche an ihn und Passi zu ihrem frischgeborenen Kind Gregor ?) in der Lage, das Spiel wieder zu drehen und in Führung zu gehen – die letzten sieben Minuten vor der Halbzeit war der beste dargebotene Ca-Mü-Max-Handball im gesamten Spiel – 15:13!
In der zweiten Halbzeit taten sich die Ca-Mü-Max-Männer schwer, stabil in der Deckung gegen den Rückraum zu stehen. Rund 95 % aller Abschlüsse der Degerlocher wurden durch Rückraum und Kreis abgegeben. Bis zur 47. Minute konnte die HSG immer eine zwei Tore-Führung aufbauen, ohne jedoch spürbar wegzuziehen.
Lobenswert waren der stark aufspielende 20-jährige Fedor Dupont-Nivet, der sieben Mal für die HSG traf, und sehr gut offensiv spielende Kreisläufer. Nicht unerwähnt bleiben soll auch, dass Youngster-Torhüter Dominik Osap in seinem ersten Bezirksligaspiel zwei Siebenmeter parierte. Doch trotz erarbeitetem Vorsprung gab es erneut einen nicht unwesentlichen Bruch im Spiel, als Zeitstrafen bei deutlich weniger Kontakt mit viel Drama gegeben wurden und in dieser Phase Marian Kühnel mit glatt rot für ein Abwehrvergehen in Kopfnähe flog.
Trotzdem gebührt allen Schiedsrichter*innen großen Respekt, die solche Begegnungen allein pfeifen müssen, weil ohne sie ein Spielbetrieb nicht möglich ist. „Dass keiner in der Halle das Spiel besser hätte leiten können als dieser Schiedsrichter“, war ebenfalls eine wertschätzende Aussage eines neutralen Schiedsrichters vor Ort, die hier zum Ausdruck gebracht werden sollte.
In den letzten Minuten knickte die HSG mit vier Feldspielern und einer erneuten Wechselrotation im Angriff etwas ein und scheiterte durchgehend, den elffachen Torschützen der Kickers Timo Hutzel zu stören, vor dessen Qualitäten Co-Trainer Harry Bartosch noch gewarnt hat. Bevorzugend von Rückraum links traf dieser sechs Mal in zwölf Minuten. Das 0-6-Decken am Ende brachte nichts mehr ein – die HSG Ca-Mü-Max unterlag 34:36 gegen den Aufsteiger und wird gleich gegen die TSF Welzheim die nächste Aufgabe erledigen müssen.
Für die HSG Ca-Mü-Max spielten:
Dietmar Stukowski und Dominik Osap im Tor, Aaron Rottenanger (4), Florian Wondratschek (2), Valentin Derschka, Marian Kühnel (5), Miguel Rodrigo (2), Max Gerstadt (5), Marc Hildebrandt (3), Alexander Zernack (4), Louis Ohligschläger (1), Daniel Zaiß (1), Toni Proß, Fedor Dupont-Nivet (7/5)